30. Oktober

1. November 2009 |

16.30. Staufen. Viel Wasser, viel Alkohol. Pilgerstätte für St. Obstler. Welche Folgen C2H5OH-Abusus haben kann, sieht man im Angesicht des Rathauses. Sie wollten die Wärme der Erde nutzen, bohrten in wahrscheinlich angeschladerertem Zustand so für sich hin. Und jetzt muss alle naslang ein Statiker durchs Rathauscafé toben und erklären, ob man da noch Kuchen verkloppen kann oder nicht. Alles über 14.5 % ist Verbrechen.
Zurück zu Herrn Röttgen. Sieht man mal von Blumenbachs Arslanian-Leistung ab, die wunderbar verknäueltes Deutsch aufs Papier bringt, ist der Dialog eher enden wollend, es wird modernmythischer Stoff durchgejagt. Was mit atomarer Müllverstrahlung in Flora und Fauna entstehen kann. Die gigantischen Hamster zum Beispiel. Seltsame Wälder. Ein Regenwald auf sterabolischen Anoiden, wie das dann da heißt.
Pemulis findet in der Muslima immerhin eine neue Urinlieferantin, weil sie ja so rein herumlebt in der unreinen E. T. A. Welt. Orin sieht einen Rollstuhlfahrer (hat unser Finanzminister… nee, das verbitt ich mir). Und ist einem „skalpskrakelierenden Wind“ ausgesetzt.
Es geht mal wieder wild durcheinander in diesem Abschnitt. Jetzt ist der Lenz wieder da. Und wieder eine der Geschichten aus der Geschichtenbaumschule des verunfallten, vertrottelten Baufacharbeiters. Lenzens Mutter, fett wie eine Tonne oder zwei, sitzt im Busklo. Das Fenster ist offen, weil – naja, wieso schon. Da holpert der Bus massiv über eine Baustelle und Frau Lenz hängt mit nackten vier Buchstaben an der frischen Luft. Sie bekommt eine ultrasatte Abfindung, an der sie sich final überfrisst. Toll, aber wahrscheinlich genauso aus dem Netz geklaut wie der Baufacharbeiter. Wg. Erbschaftsstreitigkeiten im Hause Lenz erfindet Herr Blumenbach erfindet die Winkelavocados. Das muss man sich einfach merken, wenn man wieder mal einen Anwalt beschimpfen will.
Es stirbt noch eine Mutter. Unter gruseligen Umständen. An einem Scherzartikel. Wenn DFW keinen Mutterschaden hatte, weiß ichs nicht. Und Frau Mama fährt immer noch brav zu allen Gedächtnisveranstaltungen. Familien sind was Wunderbares.

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Über das Buch

1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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  • (ohne Titel) « VOCES INTIMAE: [...] aus Berlin zu sein, ist wohl nur für Berliner eine relevante Information. Like this:LikeS [...]
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