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1. Oktober 2009 |

kara045
Das ist der hochtalentierte serbische Tischtennisspieler Aleksandar Karakasevic. „Je mehr Kara trainiert, desto schlechter wird er“, so der Manager des SV Plüderhausen Geritt Albrecht.. Sein Körper reagiert allergisch auf härteres Training .. „Wenn Aleksandar Karakasevic gefragt wird, wie groß der Einfluss seines Vaters auf seine Karriere war, dann sagt er: Zero. .. Sein Vater belegte lange Jahre Ranglistenplätze um 10 .. und war sogar für eine gewisse Zeit Nationaltrainer seines Sohnes .. Diese Konstellation erwies sich als verheerend .. für das gesamte serbische Tischtennis .. Nach jedem spektakulären Schlag .. blickte der Spieler provozierend zum Nationaltrainer .. als wolle er sagen: „So einen Ball kannst du nie spielen, und wenn du 24 Stunden am Tag trainierst.“ .. Appelle nutzlos .. Strenge, Nachsicht desgleichen … Der Sohn unterhöhlte die väterliche Autorität, bis Milivoj Karakasevic schließlich als Nationaltrainer zurücktrat.“ (Aus: Allergisch gegen Training, verrückt nach Süßigkeiten, von Peter Hess, FAZ, 19.09.2009)

Monika Rinck, geboren 1969 in Zweibrücken, Studium der Religionswissenschaft, Geschichte und Vergleichenden Literaturwissenschaft in Bochum, Berlin und Yale, lebt als Autorin in Berlin. Jüngst bei kookbooks erschienen: „HELLE VERWIRRUNG/Rincks Ding- und Tierleben · Gedichte/Texte und Zeichnungen“

2 Kommentare zu .. .. ..

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Stephan Bender

1. Oktober, 2009 um 23:13

Dreimal Freudsche Analyse, oh wie schön…!

Erstens ein handfester Vater-Sohn-Konflikt, ausgetragen vom König und seinem Prinzen auf einer Tischtennisplatte mit einem kleinen, weißen Plastikball als gemeinsames libidonöses Objekt der Begierde. – „Ja, aber er wird niemals großartig sein!“ sagt der Vater, doch der Sohn schaut triumphierend zurück…

Zweitens, der Sohn gewinnt das Duell, weil er narzisstischer ist als sein Vater. Alle wirklichen Herrscher waren Narzissten, die ihre Unsicherheit mit ihrer Selbsterhöhung kompensierten und nichts ist befriedigender, als den eigenen Vater zu demütigen.

Drittens dann noch: Das Objekt der Begierde ist die Liebe einer schönen Prinzessin, die glaubt, Mann und Sohn erringen (stellvertretend für ihren Vater!) ihre Siege nur, um sie zu beeindrucken. Die Prinzessin ist wie in einer schönen Götter-Saga gleichzeitig Frau und Mutter, die sportlichen Gene des Sohnes ödipaler Ausdruck des Besserwerdens als sein Vater, während der Intellekt auf der Couch liegt und sein Leid beklagt.

Wow! DFW hätte sofort einen Wutanfall bekommen und „Kurze Ballwechsel mit fiesen Männern“ geschrieben…

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Hanno Millesi

14. Oktober, 2009 um 10:57

mit der gebührenden Verspätung:

Boyzone-Gately 33-jährig auf Mallorca gestorben.

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Über das Buch

1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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