Unendliches Spiel

14. März 2016 |

Unendliches Spiel: Die Goldene Maschine

Die Goldene Maschine

mit Unendlicher Spaß: Das größte Hörspiel aller Zeiten

Ein Radio-, Internet- und Museumsprojekt von Andreas Ammer, Andreas Gerth und Acid Pauli

Ein Projekt von WDR 3 in Koproduktion mit Bayern 2 / Deutschlandfunk unterstützt von Film- und Medienstiftung NRW / Kiepenheuer & Witsch / K20 Kunstsammlung NRW

Das größte Hörspiel aller Zeiten soll es werden – und jeder kann mitmachen. Auf www.unendlichesspiel.de eine Seite des Jahrhundertromans Unendlicher Spaß einlesen, hochladen und anhören: Zusammen mit der unendlichen Komposition von Andreas Ammer, Andreas Gerth und Acid Pauli (Martin Gretschmann) ist das ein „Unendlicher Spaß“.

Was bisher geschah: Vor 20 Jahren erschien die amerikanische Originalausgabe des Mammutwerks Unendlicher Spaß von David Foster Wallace. Es gilt als eines der einflussreichsten Werke unserer Zeit und machte Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Sechs Jahre lang arbeitete der Übersetzer Ulrich Blumenbach an der 1.500 Seiten umfassenden Übertragung des Romans ins Deutsche. Für das Hörspielprojekt konnte er als Sprecher gewonnen werden: er liest die 388 Anmerkungen des Romans.

„Unendlicher Spaß“ – so heißt ein Film von James O. Incandenza, einer Hauptfigur des Romans. Er ist so unterhaltsam, dass jeder, der ihn einmal sieht, damit nicht mehr aufhören kann und elend zugrunde geht. Terroristen wollen diesen Film als Waffe einsetzen.

„unendliches spiel unendlicher spaß“ lädt dazu ein, Teil der Vorlese-Community zu werden, die diesem Roman ihre Stimme gibt. Auf der Netzseite www.unendlichesspiel.de kann sich jeder eine Seite des Romans reservieren, sich selbst beim Vorlesen aufnehmen, das Aufgenommene zur Kontrolle anhören und hochladen. Dann sind wieder die Hörspielmacher an der Reihe, die die Sprachaufnahmen musikalisch arrangieren.

Die Musik dazu komponiert 24 Stunden, sieben Tage die Woche und ein Jahr lang die „Goldene Maschine“: ein analoger Synthesizer, der aus 57 Modulen mit 172 Kabeln und über 200 Reglern eine sich theoretisch nie wiederholende Musik komponiert. Über eine Live-Cam kann der Maschine, die im Foyer von K20 Kunstsammlung NRW in Düsseldorf steht, beim Komponieren zugesehen und -gehört werden: auch das auf www.unendlichesspiel.de

Hier können auch die von dem Künstlertrio Szene für Szene mit der unendlichen Musik und den Anmerkungen verbundenen eingelesenen Passagen angehört und kostenlos heruntergeladen werden. Am Ende soll das Hörstück „unendliches spiel unendlicher spaß“ von Andreas Ammer, Andreas Gerth und Acid Pauli annähernd 100 Stunden und den gesamten Roman umfassen: “Unendlicher Spaß” mit dem „unendlichen spiel“!

Der Hintergrund: Wir knüpfen mit dem Social Reading von »Der bleiche König« an die Website-Lesecommunity 100 Tage Unendlicher Spaß von 2009 an. Seitdem sind vier Jahre vergangen und die Entwicklung hat rasant Fahrt aufgenommen: Es gibt diverse Plattformen, die sich auf Social reading spezialisiert haben wie Goodreads, Readmill, Quote.fm und Lovelybooks. Die Wahrnehmung und Kommunikation im Netz verlagert sich immer mehr zum mobilen Internet. Literaturvermittlung, literarische Öffentlichkeit, die Kommunikation zwischen Autoren, Lesern, Verlagen und Beobachtern: all das ist in Bewegung geraten. Anlässlich des Erscheinens der deutschen Übersetzung von David Foster Wallaces nachgelassenem Roman »Der bleiche König« greifen wir die Entwicklung auf: Zum einen knüpfen wir an die große Resonanz von www.unendlicherspass.de und die Erfahrungen mit dieser Lesecommunity an. Zum anderen kann nun bei diesem Social Reading die literarische Kommunikation mit dem mobilen Internet und den Sozialen Netzwerken kombiniert werden.
DFW-Banner

Das Konzept: Ausgewählte Autoren und DFW-Kenner und ein Moderator (Guido Graf) lesen öffentlich »Der bleiche König«. Sie lesen und kommentieren die elektronische Fassung auf mobilen Endgeräten; Anstreichungen, Anmerkungen, Kommentare, Diskussionen werden über Social Media (Facebook, Twitter) gestreut, gleichzeitig auch wieder zentral auf einer responsiven Website versammelt, über die alles oder – individuell gefiltert – Teile des Social Readings wiederum auf beliebigen Endgeräten (Computer, Tablets, Smartphones) verfolgt werden können.

Die Plattformen:
Blog: www.derbleichekoenig.de – eine responsive Website; Infos zu Buch und Autor; Materialien (Texte, Bilder, Video, Audio, Links); Infos zu den beteiligten Autoren; Timeline und Mirror der eingehenden Kommentare, Anmerkungen, Diskussionen
Facebook: www.facebook.com/derbleichekoenig – automatisierte Verknüpfung mit dem eBook; Likes und Kommentare werden automatisiert auf der Website gespiegelt sowie getwittert
Twitter: www.twitter.com/bleicherkoenig – automatisierte Verknüpfung; Twitterfeed für Account und Hashtag (“#dbk, #bleicherkoenig) auf der Website

Die Herausforderung: In zeigt »Der bleiche König« David Foster Wallace noch einmal sein ganzes Können – die unübertroffene Originalität seiner Sujets, die sprachliche Präzision, den sezierenden Blick auf die Unzulänglichkeiten menschlicher Gesellschaft und den immer präsenten Humor. David Foster Wallace vollbringt das Kunststück, auf gar nicht langweilige Weise über den langweiligsten Arbeitsplatz der Welt zu schreiben: die amerikanische Steuerbehörde.
Mit der ihm eigenen sprachlichen Brillanz nähert sich David Foster Wallace dem Thema: Was macht strukturelle Langeweile aus einem Menschen? Als Claude Sylvanshine nach Peoria in Illinois an die IRS, die amerikanische Bundessteuerbehörde, versetzt wird, trifft er dort auf Kollegen, die mit der tagtäglichen, unüberwindbaren Monotonie ihrer Arbeit und somit ihres Lebens kämpfen. Welche Lebensgeschichten führten dazu, dass jemand mehr oder weniger freiwillig einen solchen Beruf ergreift?

»David Foster Wallace hat The Pale King nicht abschließen können, das heißt aber nicht, dass er ihm im Lauf der erbarmungslosen Überarbeitungen, für die er bekannt war, Kohärenz verliehen hätte. Das Fragmentarische ist bei diesem Autor Prinzip. Schon Unendlicher Spaß war, wie sein Lektor Michael Pietsch als ersten Leseeindruck festhielt, »ein Roman aus Scherben, gewissermaßen eine zerbrochene Erzählung, deren Stücke jemand aufzulesen versucht«. Die geschlossene Abbildung einer Welttotalität war nie Wallace’ Ziel. Sie wäre ihm wohl verlogen vorgekommen, und er hätte Peter Rühmkorfs Devise zugestimmt: »Was sich nicht organisch fügen will, soll wenigstens anschaulich klaffen.« Was man im vorliegenden Fragmentroman aber erahnt, das ist die verzweifelte Sehnsucht nach dem Ganzen,« sagt Ulrich Blumenbach in seiner Vorbemerkung des Übersetzers.

Es gilt also, in kollektiver Exegese einen strukturell fragmentarischen, unvollendeten Roman über die strukturelle Langeweile einer US-Steuerbehörde und was sie aus den Menschen macht öffentlic zu lesen und diskutieren! Wir wünschen dabei unendlichen Spaß auf www.derbleichekoenig.de!

Als der 46-jährige David Foster Wallace im September 2008 seinem Leben ein Ende setzte, war er eigentlich mitten in der Arbeit. Der gefeierte Autor von Unendlicher Spass , das Genie der amerikanischen Gegenwartsliteratur, schrieb an seinem neuen Roman The Pale King. Der Roman wurde, als er in den USA drei Jahre später posthum erschien, zum gefeierten Bestseller. »Einer der schrägsten, traurigsten und eindringlichsten Romane, die ich je gelesen habe« befand der Guardian, »atemberaubend brillant, lustig, unerträglich und elegisch« schrieb die New York Times und das Time Magazine urteilte: »Wallace bestechendster Roman«.

Am 7. November erscheint »Der bleiche König« in der deutschen Übersetzung von Ulrich Blumenbach bei Kiepenheuer & Witsch. Ab dem 20. Oktober beginnt ein Social Reading, d.h. eine kollektive, öffentliche Lektüre von »Der bleiche König«, mit Autoren und David Foster Wallace-Kennern wie Rabea Edel, Elmar Krekeler, Clemens Setz, Stefan Mesch, Hilmar Schmundt, Guido Graf und Ulrich Blumenbach.

Alle sind eingeladen, an diesem Social Reading teilzunehmen, also mitzulesen, zu kommentieren und zu diskutieren: auf www.derbleichekoenig.de!

The Pale King live

3. Januar 2013 |

D. T. Max hat seine Biographie über David Foster Wallace veröffentlicht. Wieland Freund dazu in der WELT:

Max macht nun endlich mit dem Heile-Familie-Märchen Schluss – eher als ein kuscheliges Zuhause scheint Familie Wallace eine intellektuelle Arena gewesen zu sein, in der es Liebe vor allem für geistige Höchstleistungen gab, Kümmernisse nur schriftlich verhandelt wurden und Kinder als Zeugen vor dem höchstrichterlichen Paartherapeuten auszusagen hatten.

Eschaton

26. August 2011 |

The Decemberists, ‚Calamity Song‘

Plot

10. März 2011 |

Diagramm

6. Dezember 2010 |

Sam Potts hat das Plakat aller Plakate erstellt:

IJ_Diagram_Ausschnitt

Diagramm: Unendlicher Spass

Year of Glad

7. November 2010 |

The Pale King

15. September 2010 |

Erscheint am 15. April 2011 bei Little, Brown and Company.

Über das Buch

1996 erschien »Infinite Jest« in den USA und machte David Foster Wallace über Nacht zum Superstar der Literaturszene. Vor einem Jahr nahm sich David Foster Wallace das Leben. Sechs Jahre lang hat Ulrich Blumenbach an der Übersetzung von Wallaces Opus magnum gearbeitet, dem größten Übersetzungsprojekt in der Geschichte des Verlags Kiepenheuer & Witsch.
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